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Schmerzen in den Zeiten von Corona – ein Fallbericht



Rita ist Büroangestellte und lebt als Single. Seit einem #Verkehrsunfall vor über einem Jahr leidet sie an chronischen #Nackenschmerzen. Jetzt ist sie wegen des #Corona Lockdowns schon drei Wochen im Home Office und hält sich als verantwortungsbewusste Frau solidarisch an die Ausgangsregeln die in ihrem Kanton gelten.

Eigentlich sollte sie regelmässig jede Woche zur #Physiotherapie. Da ihr Therapeut aber gezwungen wurde, die Praxis zu schliessen, hat er ihr ein paar Übungen über ein beliebtes Medienportal zusammengestellt. Die Übungen führt Rita nun eifrig fast täglich in ihrer kleinen Wohnung auf der Yogamatte durch – Zeit hat sie ja genug.

Doch vor drei Tagen haben die Schmerzen im Nacken, nach einer unglücklichen Bewegung, plötzlich wieder angefangen Auch mit #Wärmepflaster, #Lockerungsübungen und den Schmerzmitteln aus der Hausapotheke für alle Fälle gab es keine Linderung. Auch die Nächte sind qualvoll: Rita wacht ständig wegen einstrahlender #Schmerzen in den linken Arm und einem #Taubheitsgefühl in den Fingern auf. Am vierten Tag ruft sie ihren Hausarzt an – dort ist die Sprechstunde corona-bedingt reduziert, also schreibt sie auch ein E-mail und bittet um ärztliche Hilfe.

Am nächsten Tag bekommt sie ein paar gute Ratschläge zurück: u.a Kühlung lokal mit #Eispackung und ein Rezept für zwei starke #Schmerzmittel, sogar ein #Opiat ist dabei. Auf ihre Frage, ob sie nicht ein Notfall sei, meint der Arzt, dass Schmerzmittel die einzige Hilfe sei, die er ihr zur Zeit anbieten könne – alternativ könne sie sonst zur Notfallaufnahme ins nahe Spital.

Nun leidet Rita aber auch an allergischem Asthma und hat gerade mit den Frühjahrspollen zu kämpfen. Sie gehört also zur Risikogruppe der durch COVID 19 besonders Gefährdeten. Sie hat Angst, überhaupt in die Nähe eines womöglich mit Corona verseuchten Spitals zu kommen.

Also setzt sie alle Hoffnung in die #Schmerzmedikamente des Hausarztes.

Vergeblich – die Schmerzen werden nicht weniger – der linke Arm schläft jetzt auch tagsüber ein. Die Arbeit im Home Office ist kaum noch möglich.

Rita ist jetzt verzweifelt – wer kann ihr helfen? Wer hätte gedacht, dass es in einem so leistungsstarken Gesundheitssystem, wie es weltweit kaum ein weiteres gibt, einmal soweit kommen würde.

Am nächsten Morgen trifft sie im Treppenhaus einen Nachbarn – mit gebührendem Abstand erzählt sie ihm von ihrer Not. Der Nachbar hat selbst ein chronisches Rückenleiden und gibt ihr die Adresse seines #Schmerzspezialisten.

Dort ruft Rita gleich an und hat Glück, dass sie während der reduzierten Sprechstunde eine Beratung via Telefon erhält. Schon nach wenigen Fragen zu ihrem Leiden entscheidet der #Schmerzmediziner, dass Warten hier zu schlimmen Folgeschäden führen könnte. Er vereinbart mit Rita einen Termin für eine #Infiltrationsbehandlung unter #Röntgenkontrolle – es handele sich um einen dringlichen Fall der keinen Aufschub dulde und am nächsten Tag durchgeführt werden soll.

Im #Schmerzzentrum werden die Hygienevorschriften nach COVID 19 Verordnung streng befolgt. Die Behandlungszeiten sind so geplant, dass die Patientinnen und Patienten keinen Kontakt zu anderen Betroffenen haben.

Nach der Behandlung wird Rita von ihrer Freundin mit dem Auto von der Schmerzpraxis abgeholt. Ihr ist noch etwas schwindelig von der #Kurznarkose, aber sonst fühlt sie sich bereits besser.

In den nächsten drei Tagen erholt sie sich zusehends. Mittlerweile ist die sechste Woche im Lockdown – Rita kann wieder durchschlafen ohne Schmerzen.


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